Montag, 12. Dezember 2011

Mit dem Rauchen aufhören…

…ist einfacher gesagt als getan.
Bald ist wieder Sylvester und da ist es wieder Zeit, Pläne und gute Vorsätze für 2012 zu schmieden. Der  Klassiker unter den guten  Vorsätzen ist „ ich will mit dem Rauchen aufhören.“ Es mag Menschen geben, die schaffen das ganz ohne Hilfsmittel. Ich gehörte nicht dazu. Trotzdem habe ich es geschafft, mit dem Rauchen aufzuhören und stelle in diesem Artikel mein Erfolgsgeheimnis vor.
Kurz vor meinem 27. Geburtstag  hatte ich den Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören. Nur wie? Mit purer Willenskraft? Die Gefahr rückfällig zu werden war zu groß. Nikotin-Pflaster? Zu teuer.
Ich brauchte etwas Wirkungsvolleres und so kam ich auf die Idee, die Methoden des Projektmanagement für die gewünschte Verhaltensveränderung anzuwenden. Das Projekt „Rauchen aufhören“ war ins Leben gerufen.
Die einzelnen Arbeitsschritte waren:
1.       Ziel definieren
2.       Stakeholder-Analyse
3.       Risikoanalyse



1.       Ziel definieren
Das Ziel war klar. Ich wollte mit dem Rauchen aufhören. Die letzte Zigarette werde ich einen Tag nach meinem 27.Geburtstag rauchen. Bis zu dem Zeitpunkt habe ich dokumentiert, wann, wo und in welcher Situation ich rauche. Ich wollte das tieferliegende Bedürfnis herausfinden. Es bringt ja schließlich nichts, die Lust auf Zigaretten mit Schokolade zu stillen. Außer vielleicht unschönes Hüftgold. 
Vermutlich wird hier der ein oder andere Raucher sich wiederfinden. Hier einige Antworten bei mir:   
-          morgens nach dem Frühstuck,
-          auf der Arbeit die Raucherpause,
-          wenn ich am Wochenende Alkohol getrunken habe
-          wenn ich Auto fahre
-          wenn ich mit anderen Rauchern unterwegs war
-          nach getaner Arbeit als Abschluss  
-          wenn ich Stress hatte
-          usw.  
.
2.       Stakeholder-Analyse
Stakeholder sind die Personen, die an einem Projekt beteiligt sind. Da gab es in erster Linie bei mir nur zwei Personengruppen: Meine Freunde und Arbeitskollegen. Ich hatte eine gewisse Vorahnung, dass sie mich mit blöden Sprüchen konfrontieren würden, sobald sie erfahren, dass ich aufhören will zu rauchen.  Also musste ich mir vorher eine Strategie überlegen.  Denn meine größte Sorge war, dass ich es nicht schaffe, mit dem Rauchen aufzuhören. Im schlimmsten Fall war es so: ich sage meinen Freunden, dass ich aufhöre zu rauchen. Dann halte ich 1 bis 3 Tage durch und werde dann wieder rückfällig. Ich würde mich wie ein Versager fühlen. Darauf hatte ich keine Lust.
3.       Der Tag X    
Die Vorbereitungen waren abgeschlossen:
-          Termin zum Aufhören: 1 Tag nach meinem  27. Geburtstag.
-          Danach 2 Wochen Urlaub, um meine Arbeitskollegen aus dem Weg zu gehen. Meine Freunde wußten nichts von dem Urlaub.
-          Angefangen regelmäßig zu laufen.  
-          In den ersten 4 Wochen am Wochenende zu Hause bleiben und keinen Alkohol trinken.

Der Termin für den Tag X rückte immer näher. Ich rauchte meine letzte Zigarette und warf meine letzten  Zigaretten weg. Die ersten Tage gingen ganz gut, ich habe zwar ab und zu daran gedacht, aber der Wille zum aufhören war stärker. Das Laufen unterstütze den Prozess. Ich konnte wieder freier atmen und der Drang eine rauchen zu wollen wurde weniger.   
Nach 4 Wochen war meine „Probezeit“ rum und ich verabredete mich abends mit meinen Freunden. Ich sagte Ihnen, dass ich nicht mehr rauche.  Wie ich es mir gedacht hatte, kamen die Sprüche. Ich blieb eisern- anfangs. Ich trank 2 Bierchen und der Drang eine zu rauchen war  da. Mit jedem Bier wurde der Drang immer stärker. Ich fühlte mich wie jemand, der wochenlang kein Wasser zu trinken hatte und jetzt die Oase vor sich sieht.
Nein, sagte ich mir. Ich halte durch. Noch ein paar Bier später hatte ich nur noch einen Gedanken: ich will eine Rauchen, ich will eine rauchen, ich will eine Rauchen.  
Damit ich jetzt nicht rückfällig werde, musste ich meine Geheimwaffe benutzen: Ich nahm den Aschenbecher vor mir, schüttete eine wenig Bier rein und vermischte beides, was dazu führte, dass sich eine dunkle, eklig riechende Substanz gebildet hat. Ich nahm den Aschenbecher und führte ihn zum Gesicht und nahm drei kräftige, tiefe Atemzüge. Das war die Rettung! Dieser Geruch war so eklig,  dass ich mir sagte:  Das Zeug will ich nicht in meinem Körper haben!  
Das ist jetzt über 3 Jahre her und habe seit dem nie wieder eine Zigarette angefasst!
In diesem Sinn noch eine schöne Vorweihnachtszeit und viel Erfolg beim Überwinden des inneren Schweinehundes.
Viele Grüße
Christoph Teege

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